Gibt es Leben außerhalb unseres Sonnensystems?

 

Einen Blick über unser Sonnensystem hinaus wagt das US-Teleskop Kepler, das am 7. März 2009 auf einer Delta-II-Rakete seinen Flug ins All angetreten hat. Die Sonde soll Planeten erspähen, auf denen ähnliche Bedingungen herrschen wie auf der Erde. Mindestens dreieinhalb Jahre lang soll Kepler über 100.000 Sterne und sie eventuell umkreisende Planeten ins Auge fassen.

Das "Auge" ist eine 95 Megapixel-Digitalkamera - die stärkste, die jemals ins All geschossen wurde. Das Teleskop kreist um die Sonne und schaut in eine besonders sternreiche Region der Milchstraße, die zwischen 100 und 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt liegt.

Bisher wurden zwar bereits etwa 350 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Diese "Exoplaneten" sind aber größtenteils so genannte Gasriesen ähnlich dem Jupiter. Oder es sind Planeten, die so heiß oder so kalt sind, dass dort kein Leben existieren kann.

Eine Ausnahme bildet ein Planet, den Astronomen von der Europäischen Südsternwarte Eso mit einem Teleskop in Chile im Jahr 2007 entdeckt haben. Der erdähnliche Exoplanet befindet sich etwa 20 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Waage. Wie die Eso bekannt gab, bewegt er sich in der so genannten "bewohnbaren Zone" um das Zentralgestirn seines Sonnensystems, den Roten Zwerg Gliese 581.

Bewohnbare Zone bedeutet, dass der Planet eine Entfernung zu seiner Sonne hat, in der die Temperaturen flüssiges Wasser ermöglichen, in diesem Fall zwischen null und 40 Grad Celsius. Seine Oberfläche direkt zu beobachten oder ihn gar zu besuchen wird, wenn es überhaupt einmal möglich sein wird, noch gewaltige Anstrengungen der Forschung in Anspruch nehmen.