Gibt es Leben auf Meteoriten?
Illustration der Doppelhelix des menschlichen Erbguts: Die Speicherung von Erbgut in DNA-Strängen ist ein irdisches Phänomen und nicht ohne weiteres auf außerirdisches Leben übertragbar.
Hinweise auf außerirdisches Leben finden sich ganz in unserer Nähe - nämlich auf der Erde selbst. So trägt zum Beispiel der vom Mars stammende Meteorit ALH 84001, der 1984 in der Antarktis entdeckt wurde, Magnetit-Kristalle.
Diese Spuren auf dem etwa vier Milliarden Jahre alten Gesteinsbrocken könnten auf ein frühes mikrobiologisches Leben auf dem Mars hindeuten, da Magnetit-Kristalle ein typisches Stoffwechselprodukt von Bakterien sind.
Der Chemie-Professor Richard N. Zare von der Stanford University mutmaßte auf einer Pressekonferenz zu diesem Meteoriten im Jahr 1996 gar, alles irdische Leben könnte sich aus Mikroorganismen entwickelt haben, die vor vier Milliarden Jahren mit ALH 84001 vom Mars auf die Erde gelangt sind.
Es gilt allerdings als so gut wie unmöglich, dass irgendein Organismus - auf einem Meteoriten sitzend - den glühend heißen Ritt aus dem Weltall durch die Erdatmosphäre überleben könnte. Geschweige denn den folgenden Aufschlag auf der Erdoberfläche mit mehreren tausend km/h. Allenfalls Vorstufen zellulären Lebens in der Form von Biomolekülen könnten so auf die Erde gelangt sein, erklärte der Physiker Jan Hattenbach "Spektrum der Wissenschaft".
So haben zum Beispiel britische Forscher auf einem Meteoriten, der im Jahr 1969 in Australien niedergegangen ist, Vorläufer von Erbgutbausteinen entdeckt: Die beiden Nukleinbasen Uracil und Xanthin. Diese sind an der Entstehung der Erbgutmoleküle DNA und RNA beteiligt.
