Was ist Leben?
In Paul Verhoevens Film Starship Troopers kämpft die Menschheit auf fremden Planeten gegen riesige Käfer und Kakerlaken.
Wenn wir nach außerirdischem Leben suchen, müssen wir uns zuerst überlegen, was wir unter "Leben" verstehen wollen. Das klingt zunächst nach einem banalen Problem, entpuppt sich aber als ziemlich knifflige Frage: Denn sollten wir tatsächlich auf fremde Lebensformen treffen, wären sie wohl kaum mit dem knuddeligen Serienhelden Alf oder den mörderischen Rieseninsekten aus Paul Verhoevens Science-Fiction-Schocker Starship Troopers vergleichbar.
Viel wahrscheinlicher ist, dass wir auf anderen Planeten oder auf Meteoriten eines Tages den Bakterien ähnliche Mikroorganismen oder deren Überreste finden werden. Genauso ist aber möglich, dass wir auf eine völlig andere Art von Leben stoßen, das anders als auf der Erde nicht aus Zellen aufgebaut ist.
Gerald Joyce, Mitglied eines Exobiologie-Gremiums der Nasa, hat versucht, eine Definition für Leben zu formulieren, die man bei der Suche nach außerirdischem Leben verwenden könne: Leben sei demnach "ein sich selbst erhaltendes chemisches System", zitiert "Spektrum der Wissenschaft" den Molekularbiologen.
Das bedeute, dass eine solche Form von Leben sich auf jeden Fall durch Energie- bzw. Materialaufnahme aus der Umwelt selbst erhält, dass also eine Art von Stoffwechsel stattfinden muss, interpretiert der Geologe Robert Hazen in dem Blatt diese Definition.
Solches Leben müsste nicht aus Zellen aufgebaut sein, es könnte schon auf der Ebene von Molekülen existieren. Auch auf der Erde könnte eine molekulare Evolution dem zellulären Leben vorausgegangen sein. Aber war das dann überhaupt schon "Leben"? Hier wird deutlich, dass eine Definition von Leben nur eine willkürliche Festlegung durch den Menschen ist.
